Ich entschuldige mich, dass ich euch dem Bericht von meiner Russlandreise schuldig geblieben bin. Leider war es einfach etwas zu viel und ich werde ihn in gekürzter Form nachreichen.
Das letzte Wochenende hat wieder ein einmaliges Erlebnis gebracht. Am Freitag Nachmittag machte ich mich mit Johannes und Eva auf nach Klaipeda. Nach einem erfolgreichen Hichhiking Trip landete ich um etwa 19h in Klaipeda. Dort traf ich Florian aus Frankreich, der mich abholte. Wir machten uns beide auf den Weg zu seiner Wohnung. Diese liegt im Zentrum und genießt bei de Freiwilligen einen sehr guten Ruf. Beinahe jedes WE haben die beiden EVSler Gäste. So auch dieses WE. Insgesamt kamen sogar 13 Gäste. Es wurde zusammen gekocht und danach ausgegangen. Am nächsten Morgen machte ich mich mit Jojo auf zum Fahrradverleih. Für völlige übertrieben 70 Litas liehen wir zwei jeder ein Fahrrad für 2 Tage. Danach setzten wir mit der Fähre auf die traumhafte kurische Nehrung über. Unser Ziel war klar. Nida! 50km entfernt, ist es sowohl die letzte Stadt vor der russischen Grenze, als auch der beliebteste Urlaubsort der deutschen im ganzen Baltikum. Unsere Reisegruppe, die die etwas andere Herausforderung suchte, bestand aus 2 Polen, 4 Litauern und 3 Deutschen. Wir machten uns auf den Weg und schnell stellte sich heraus, dass jeder verschiedene Ansichten vom Reisetempo hatte. Ich habe mich für die langsame Gruppe entschieden, um einfach die Nehrung, mit all ihren Schönheiten, zu genießen. Wir machten nach einigen Kilometern eine Badestop. Diesen hatten auch alle nötig. Fahrrad fahren bei über 30° ist kein Zuckerschlecken. Danach ging es im Bummeltempo weiter. Der nächste Stop sollte etwas ganz besonderes Bereithalten. Fernab vom Fahrradweg warteten die grauen Dünen auf uns. Diese Berge aus Sand bewegen sich im Jahr zwischen 1m und 15m. Kaum vorstellbar, wenn man vor ihnen steht. Allerdings bot der Aussichtspunkt noch eine andere Seltenheit. Man konnte das Meer zu beiden Seiten sehen. Auf der einen Seite die Weite der Ostsee und auf der anderen Seite die Bucht und am Horizont das litauische Festland. Ein unglaublicher Blick. Nach diesem Stop fuhren wir zum nächsten Dorf und machten ein kleines Picknick. Die letzten 12 km überstanden alle super und wir kamen am späten Nachtmittag in Nida. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir der Weg besser gefallen hat als Nida. Es ist halt ein Touristenort. Überflutet mit Hotels, Restaurants und Souvenirständen. Nicht so mein Fall, aber Okay. Nach traditionellen Zeppeline statteten wir uns mit Kaltgetränken aus und verbrachten den Abend am Strand. Die Nacht brach hinein und wir schliefen unter freiem Sternenhimmel.
Am nächsten Morgen machte ich mich mit Jojo früher auf den Weg nach Hause, weil wir schließlich noch 300 km heim Trempen mussten. Wir kamen sehr gut voran und waren auf dem Weg zur Rekordzeit. Bei Kilometer 25 brach ein Regen los, den ich so aus Nahdistanz noch nie erlebt habe. Wir waren binnen 2min total nass, Hagelkörner schlugen uns ins Gesicht, doch wir entschieden uns weiter zu fahren. Beide tierisch angenervt vom Regen kamen wir nach 3 Stunden Fahrzeit in Klaipeda an. Zum Trempen hatten wir beide keine Lust mehr. Das Wetter schien auch nicht mehr besser zu werden. Wir nahmen eine warme Dusche bei Florian und Mikola und um 15h ging es auf die fast 5-stündige Busreise nach Panevezys. Teurer Spaß.
In Pane zurück, waren wir beide total kaputt, aber stolz auf das am WE erlebte
Bilder vom Trip folgen.
iki
euer Jörn
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