Willkommen

Hallo liebe Freunde und Leser dieses Blogs.

Ich habe diesen Blog erstellt, um die Leute über meine Tätigkeit in Litauen auf dem Laufenden zu halten. Ich wünsch euch viel Spaß.
PS.: Bitte nehmt mir die Rechtschreibfehler nich übel.

Mittwoch, 31. März 2010

Input - Stau und Die große Flut von Krekenava.

Hallo liebe Leute,

in den letzten Wochen war ich etwas schreibfaul. Ich erlebe einfach zu viel und kann nicht alles verarbeiten. Deswegen werde ich die letzten 3 Wochen jetzt hier zusammenfassen.
Die Woche nach dem Vilnius-WE hatten wir unser Einführungsseminar für neue Freiwillige in Litauen. Die Veranstaltung ging von Mittwoch bis Freitag und fand in der kleinen Stadt Kulautuva bei Kaunas statt. Voller Vorfreude, was mich erwarten würde, reiste ich also am Mittwoch morgen nach Kulautva. Insgesamt wurde ich nicht enttäuscht. Das Seminar war super und die anderen Freiwilligen, sowie unsere Trainerin waren sehr nett. Ich konnte viele neue Kontakt knüpfen und denke, dass sich während der Zeit in Litauen auch Freundschaften entwickeln können. Es gab viel zu erzählen, über unsere Länder und ihre Klischees.;) Nach dem Seminar entschieden wir uns in Kaunas zu bleiben, weil wir eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier hatten und Kaunas besichtigen wollten. In Kaunas herrschte, wie das Wochenende zuvor in Vilnius, Ausnahmezustand. Es war wieder ein großer Markt mit allerlei Litauer Spezialitäten. Sehr nett, sehr anstrengt, sehr kalt. Mitte März hatten wir noch immer Minusgrade und so langsam nervte mich der Winter so richtig.
In der nächsten Woche gab es dann ein Krisengespräch zwischen allen Beteiligen unseres Projektes, weil Ramon und ich mit der Situation nicht zufrieden waren. Oftmals gab es keine Arbeit für uns und wir fragten uns, warum wir hier sind und warum der Park zwei Freiwillige nimmt, wenn er keine Arbeit hat. Das Gespräch verlief jedoch recht positiv und ich blicke positiv gestimmt in die Zukunft. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen Ramon und ich den Park attraktiver für Kinder gestalten. Wir sollen eine Art Freizeitangebot schaffen. Nun kenne ich meine Möglichkeiten im Projekt, bin mir jedoch nicht sicher, wie ich sie umsetzen soll. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Übrigens hat das Gespräch ergeben, dass ich jetzt einmal die Woche in die Schule gehen darf , um als Assistent-Lehrer für Englisch zu arbeiten. Der Weg dorthin, war jedoch sehr lang und schwer. Die Direktorin vom Park wollte mich lange Zeit nicht freigeben. Sie hat mein Ziel einfach nicht verstanden. Natürlich ist auch etwas Eigennutz bei der Sache, da ich Stunden für mein Vorpraktikum an der Uni sammeln muss.:) Es ist jedoch auch klar, dass ich einfacher Kontakt zu Kinder und Jugendlichen finden werde, um diese für die Freizeitangebote im Park zu begeistern. Das ist mein Plan. Es war jedoch schwierig, ihr es verständlich zu machen. Die Struktur in der Direktion ist sehr streng gegliedert. Es gibt eine Direktorin und sie ist für alles verantwortlich. Sie will alles Wissen und Entscheiden. Eigentlich ist eine andere Mitarbeiterin für uns verantwortlich. Diese ist jedoch nicht so selbstbewusst, um sich gegen die Direktorin durch zusetzten. Fazit: Die Atmosphäre in meinem Projekt ist häufig zerfahren, es gibt jedoch auch schöne Tage. Es ist sehr unterschiedlich und wetterwendig. Seit dem Gespräch hat sich meine Situation schon verbessert. Ramon sieht es nicht ganz so. Allerdings weiß ich manchmal echt nicht, was er erwartet.
Genug davon.
Die Woche verbrachten wir damit, ein Frühlingsfest zu organisieren. Unsere Ideen waren gefragt und wir durften fast alles umsetzten. Eine hat die Direktorin abgeschmettert. Warum? Keine Ahnung. Ist auch egal.
Nach dem Fest machten Eva und ich uns auf den Weg nach Siauliai, um türkische Volunteers zu besuchen und den restlichen Tag mit ihnen zu verbringen. Es war ein sehr schöner Tag, der jedoch viel zu schnell verging. Am Sonntag machen wir uns dann auf in Richtung Panevezys. Leider hatten wir beim Trempen nicht so viel Glück und brauchten für 80km fast 3h. Man kann nicht immer Glück haben. Das Wetter an dem Tag war echt mies. Vielleicht wollte uns deswegen keiner mitnehmen.
Die Woche verging sehr schnell. Am Montag waren wir im Kino. Es gab einen deutschen Film. Sehr nett und der Eintritt war frei. Super. Den Rest der Woche verbrachte ich damit, meine Präsentation über Deutschland und Thüringen vorzubereiten. Auch hier gab es wieder Unstimmigkeiten mit der Direktorin. Sie wollte einfach alles haben. Geschichte,Landschaft, Flora$Fauna. Das hat die Präsentation meiner Meinung nach total aufgebläht und macht sie langweilig, aber was solls. Morgen werde ich sehen, ob sie ankommt.
In dieser Woche begann auch der Schnee zu schmelzen und wir hatten teilweise sommerliche 15°. Die Schneeschmelze hatte jedoch zu Folge, dass es in Krekenava ein Hochwasser gibt. Der Fluss war in der ersten Tagen 3m über Normalstand. Wenn nicht sogar noch mehr. Mittlerweile hat er immer noch 2m mehr Wasserstand als zuvor. Hier säuft alles ab. Das Schlimmste Hochwasser seit 30 Jahren. Echt Wahnsinn. Bilder folgen.;)
Das Wochenende blieb ich zu Hause und malerte mein Zimmer. Jetzt finde ich es echt gemütlich und fühle mich schon fast wie zu Hause. Allerdings überkamen mich an diesem Wochenende auch die ersten Heimweh- Attacken. Keine Ahnung warum, aber ich verspürt einfach nur den Drang zur Heimat. Vielleicht lag es daran, dass ich komplett alleine in der Wohnung war, da meine Mitbewohner ausgeflogen waren oder an der Präsentation, in der ich mich zwangsläufig mit meiner Heimat auseinandersetzten musste. Keine Ahnung. Jedenfalls war es echt eine krasse Erfahrung. Ich hatte vorher noch nie Heimweh und hoffe, dass sich die Attacken in Zukunft nicht häufen werden. Deswegen beschloss ich am Wochenende nie wieder alleine zu sein. REISEN GEGN HEIMWEH!
Das war es eigentlich auch schon für diesen Monat.

Weiterhin kann ich sagen, dass es schwierig ist, Kontakt zu Litauern zu finden. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die Sprache nicht beherrsche. „Die Grenzen meiner Sprache ist die Grenze meiner Welt“ Dieser Spruch bewahrheitet sich in letzter Zeit sehr oft. Selbst wenn ich versuche litauisch zu sprechen, kommen die Menschen keinen Schritt auf mich zu, sondern schauen mich nur schief an. Keine Ahnung woran das liegt. Wenn ich mit netten Litauern darüber spreche, schieben die es immer auf die Sowjetzeit. Die Menschen sind deswegen verbohrt und nicht so offen gegenüber Ausländern. In Panevezys gibt es so gut wie keine Ausländer, außer uns Freiwilligen. Das macht es sehr schwierig, da die Leute einfach nicht mit Ausländern rechnen. Für mich ist es auch schwierig, da ich die ganze Zeit mit anderen Freiwilligen leben kann. Ich bin also nicht auf die Litauer angewiesen. Ich versuche jedoch nicht das typische Volunteer- Life zu leben. Wir werden sehen wie es sich in Zukunft entwickelt.

So jetzt habe ich eine Menge geschrieben und hoffe, dass es nicht zu viel war. Ich verspreche in Zukunft mehrere kleine Texte zu verfassen.

PS.: Schönen Gruß an Anett aus dem Konsum
meine Mail-Adresse: joern.foertsch@ano.to

Ich beantworte dir gerne deine Fragen.:D
Schönen Gruß an die Leute im Dorf.

Gruß
jörn

Freitag, 12. März 2010

Vilnius 5.3.2010- 7.3.2010

Vilnius – Kaziukas Bazzar




Labas,

dieses Wochenende habe ich mit Eva, Ramon und Johannes einige EVSler in Vilnius besucht. Wir starteten um 16h von der Busstation in Richtung Vilnius. Wir hatten ein kleines Schild dabei.Die Aufschrift?
Vilnius. Ja! Ihr lest richtig. Wir sind die 136 km nach Vilnius getrempt. Bei schlechtem Wetter mussten Eva und ich nur 15 Minuten warten, eh ein Auto anhielt. Das ist echt Rekord. Wir stiegen in ein relativ altes Auto, welches von einer Frau um die 40 gefahren wurde. Welche Probleme das Auto machen würde, erfuhren wir erst später. Zuerst waren wir überglücklich, dass wir so schnell ein Auto gefunden hatten. Alles lief super glatt. 25 km vor Vilnius begann, dass Auto zu stottern. Die Frau zuckelte im ersten oder zweiten Gang über die Autobahn. Jedes mal, wenn sie hoch schaltete, ging das Auto aus.Ich hatte Angst. So ging es bestimmt 2km, bis das Auto letztendlich ganz den Geist aufgab. Da standen wir nun. Mitten auf der Autobahn und draußen hatte ein ekliger Schneesturm begonnen.Leider haben wir die Frau nicht so gut verstanden. Letztendlich vermuteten wir, dass das Benzin alle war und gaben ihr zu verstehen, dass wir im Auto warten werden und nicht aussteigen, wie sie vor schlug. Wie auf wundersame Weiße funktionierte das Auto 5 Minuten später doch wieder. Wo das Problem lag? Ich habe keine Ahnung. Wir sagten ihr, das wir in den Stadtteil Fabijoniski wollen. Sie zuckte mit den Schulten und meinte, das sie nicht weiß wo das ist. Also gut. Am nächsten Busstop stiegen wir aus und kontaktieren Maria. Sie ist eine EVSlerin aus Vilnius, bei der wir schliefen. Durch Fehlkommunikation zwischen Eva und mir stiegen wir in irgendeinen Bus Richtung Zentrum.Johannes meinte zu mir, dass wir nicht ins Zentrum müssen. Im Bus sprachen wir eine junge Frau an, die uns bereitwillig half die Tickets zu stempeln und die Straße zu Marias Wohnung zu finden.
Am Ende hat sich herausgestellt, das wir schon fast an der Wohnung waren. So haben wir Remigia kennen gelernt, die wirklich sehr nett war und uns ein wenig das Zentrum zeigte. Vilnius bei Nacht ist wirklich sehr schön. Wir verabredeten uns mit Remigia für Samstag Abend und verabschiedeten sie am Busstop Richtung Fabijoniski.
20h waren wir endlich in der Wohnung. Wir brauchten sagenhafte 2h für eine strecke von 500m. Ramon und Johannes waren natürlich schon viel eher da als wir, obwohl sie später in Vilnius ankamen. Challange verloren. So ein Mist aber auch. Sei es wie es sein. Mein erste Hich haking- Erlebnis werde ich nicht vergessen.

Johannes und Ramon haben für uns gekocht und wenig später trafen andere Freiwillige ein. Es war eine sehr nette, multikulturelle Runde mit Freiwilligen aus Österreich,Spanien,Frankreich und Deutschland. Später fuhren wir in die Stadt und stiegen in einem Szene Club ab. Ne richtig alte Spielunke. Es war eine sehr geile Atmosphäre. Auch wenn die Musik nicht der Kracher war, sind alle ordentlich ab gegangen und wir feierten bis in die frühen Morgenstunden. Gegen 4 ging es dann nach Hause.
Völlig kaputt kamen wir in Marias Flat an. Die Nacht wehrte nur kurz, den am nächsten Tag brachen Ramon, Eva und ich gegen 11h in Richtung Stadtzentrum auf, um den großen Basar zu besichtigen. Wie groß er wirklich war, sollte sich erst später raus stellen. Im Bus zur Stadt trafen wir einen anderen Freiwilligen aus Österreich, welcher uns zum Markt begleitete.
Am Markt angekommen konnten wir uns vor Menschenmaßen nicht retten. Manchmal war es kaum möglich an einem Stand stehen zu bleiben. Das war natürlich voll mein Ding. Nach und nach stießen mehr Freiwillige zu uns und wir waren eine schöne kleine Gruppe. Der Vormittagund Nachmittag vergingen relativ schnell. Es wurde Abend und der Markt leerte sich. Wir durften noch an einem Tanzfest in der Stadt teilnehmen. Die Frauen trugen traditionelle Kleidung und ein Paar tanzte Polka. Die Stimmung war echt super und der fahrende Obstkorb tat sein übriges. Zu späterer Stunde war es sehr angenehm über den Bazzar zu bummeln. Mittlerweile wurde es wieder richtig kalt und es machte sich bemerkbar, dass wir den ganzen Tag unterwegs waren. Ich war richtig durch gefroren.
Gegen 18h fuhren wir wieder zur Flat und Maria bekochte uns. Nach der Stärkung sollte es wieder los gehen. Wir trafen andere Freiwillige. Es stellte sich jedoch heraus, dass ich der Party am Vortag und dem anstrengenden Trip durch die Stadt Tribut zollen musste. Ich war an dem Abend total kaputt auch wenn die Bar echt nett war. Der Abend wehrte nicht lange und wir fuhren zu Maria. Schlafen. Einfach nur schlafen.
Sonntag Morgen starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück unsere Rückreise.
Diesmal mussten wir länger auf ein Auto warten. Dafür kamen wir ohne Probleme in Panevezys an.
Fazit:
Vilnius ist geil.
Hich haking fetzt
Vielen Dank an Maria.
Es war nicht der letzte Trip nach Vilnius.

An dieser Stelle Grüße ich Tante Elke und Tante Tina, welche immer fleißig meinem Block lesen.;)

Visa gero

joern

PS.: Ich heiße jetzt hier Jonas. Jörn ist wohl zu schwer.